MD Niklas Marizy
Arzt und Head of Medical bei Adon Health
Mythen und Fakten über Testosteron
Inhaltsverzeichnis
Expertenbeitrag unter Mitwirkung von PD Dr. Frederik Wessels. Erfahre, wie wissenschaftliche Studien gängige Mythen über Testosteron widerlegen und welche Rolle das Hormon wirklich spielt.
Testosteron ist ein Hormon mit weitreichenden Auswirkungen auf sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit. Entgegen gängiger Mythen, wie dem vermeintlich normalen Testosteronmangel im Alter oder der Annahme, hohe Testosteronspiegel fördern aggressives Verhalten, zeigt die Wissenschaft ein komplexeres Bild. In diesem Artikel räumen wir mit solchen Missverständnissen auf und beleuchten die vielfältigen Funktionen von Testosteron und die Wirkungen einer Testosteronersatztherapie.
Die öffentliche Wahrnehmung und Stigmatisierung von Testosteron
Testosteron ist ein Hormon, das oft missverstanden wird und mit zahlreichen Mythen behaftet ist. Dies liegt teilweise daran, dass es eng mit Konzepten von Männlichkeit und physischer Stärke verknüpft ist, was zu einer Reihe von Vorurteilen führt. Der Einsatz von Testosteron im Bereich Doping und Bodybuilding trägt weiter zur Stigmatisierung des Hormons bei. Solche Missverständnisse können die öffentliche Wahrnehmung prägen und führen häufig zu einer polarisierten Diskussion über die Rolle von Testosteron. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Erkenntnisse oft durch populäre Medien verzerrt dargestellt. Durch die Korrektur von Fehlinformationen möchten wir dazu beitragen, die Stigmata zu reduzieren, die mit diesem wichtigen Hormon verbunden sind, und eine fundiertere Diskussion über die Funktionen und Effekte zu fördern.
Mythos 1: „Ein Testosteronmangel im Alter ist normal”
Es ist ein weit verbreiteter Glaube, dass ein Rückgang des Testosteronspiegels im Alter als Folge des natürlichen Alterungsprozesses eine normale, unvermeidliche Entwicklung ist. Während eine etwas geringere Produktion mit dem Alter tatsächlich normal ist, sind es vor allem viele andere Faktoren, die zu einem manifestem, symptomatischen Testosteronmangel führen können. Der Lebensstil spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie bestehende Begleiterkrankungen, sog. Komorbiditäten (Kelly & Jones, 2015; Traish et al., 2011).
Der moderne Lebensstil und Testosteronmangel
Der heutige schnelle und oft ungesunde Lebensstil kann einen signifikanten Einfluss auf die Testosteronproduktion haben. Faktoren wie eine ungesunde Ernährung, körperliche Inaktivität, schlechte Schlafgewohnheiten und chronischer Stress spielen eine zentrale Rolle in der Reduktion des Testosteronspiegels.
Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die arm an essentiellen Nährstoffen, aber hoch in verarbeiteten Lebensmitteln und Zucker ist, kann die hormonelle Balance stören. Dies kann zu Insulinresistenz führen, einem Zustand, der negativ mit der Testosteronproduktion korreliert ist (Allen & Key, 2000).
Körperliche Inaktivität: Mangel an regelmäßiger körperlicher Betätigung kann den Körper daran hindern, ausreichend Testosteron zu produzieren. Bewegung, besonders Krafttraining und hochintensives Intervalltraining, ist bekannt dafür, dass es die Testosteronwerte steigern kann (Riachy et al., 2020).
Schlafmangel: Weniger als 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht können den Hormonhaushalt erheblich stören. Während des Schlafs produziert der Körper das meiste Testosteron, insbesondere während der Tiefschlafphasen (Agrawal et al., 2022).
Chronischer Stress: Hoher, anhaltender Stress führt zur Ausschüttung vom Stresshormon Cortisol. Ein Übermaß an Cortisol kann den Testosteronspiegel signifikant senken (Xiong et al., 2021).
Komorbiditäten: Sowohl Ursache als auch Folge von Testosteronmangel
Ein Testosteronmangel kann nicht nur verschiedenen gesundheitliche Probleme bedingen, sondern auch aus diesen resultieren. Komorbiditäten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können den Eintritt der Andropause beschleunigen und die Symptome intensivieren (Putta et al., 2017). Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Niereninsuffizienz und Lebererkrankungen können den Testosteronspiegel direkt beeinflussen. Hormonelle Ungleichgewichte, die eine bestimmte Signalkette im Körper beeinträchtigen, die das Gehirn und die Fortpflanzungsorgane miteinander verbindet, können auch zu einem Mangel führen (sog. Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse).
Forschungen zeigen, dass ungefähr 30% der Männer zwischen 40 und 79 Jahren unter einem Testosteronmangel leiden. Dieses Problem tritt häufiger bei älteren Männern und solchen mit Begleiterkrankungen auf. Insbesondere das sog. metabolische Syndrom, welches Insulinresistenz (Typ-II-Diabetes), Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck und Übergewicht umfasst, weist durch seine direkte Beeinträchtigung der Hormonproduktion eine starke Korrelation zum Testosteronmangel auf (Traish et al., 2011). Für detaillierte Informationen zum Zusammenhang zwischen der häufigen Volkskrankheit Typ-II-Diabetes und einem Testosteronmangel kannst Du unseren Artikel: „Warum Diabetiker unbedingt ihren Testosteronwert im Auge behalten sollten” lesen.
Die Zusammenhänge zwischen diesen Krankheiten und dem Testosteronspiegel sind komplex, aber entscheidend für das Verständnis der Vielzahl an Ursachen eines Testosteronmangels. So kann ein Testosteronmangel zum Beispiel nicht nur zu Übergewicht führen, sondern auch selbst durch Übergewicht (mit-)verursacht werden (Kelly und Jones, 2015).
Diese bidirektionale Beziehung ist auch der Grund warum man annimmt, dass die positiven Effekte einer Testosteronersatztherapie (TRT) nicht nur durch direkte metabolische Wirkungen auf Muskeln und Fettgewebe bedingt werden, sondern potentiell auch indirekt durch eine Steigerung von Motivation, Energie und Vitalität, die dazu beiträgt, dass es zum Beispiel übergewichtigen Personen leichter fällt, ein aktiveres Leben zu führen (Kelly und Jones (2015).
Warum ist das wichtig?
Durch ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge kann eine gezielte Prävention und Behandlung von Testosteronmangel im Alter erfolgen. Sofern ein symptomatischer Mangel im Alter festgestellt wird, sollte dies also nicht einfach als „normal” angesehen und hingenommen werden. Vielmehr sollte sowohl mit Lebensstilinterventionen als auch, bei vorliegender medizinischer Indikation, mit einer Testosteronersatztherapie (TRT) nach den aktuellen medizinischen Leitlinien behandelt werden. Die Behandlung kann dazu beitragen, die Lebensqualität erheblich zu verbessern und die mit einem Testosteronmangel verbundenen Symptome zu lindern (Hijazi & Cunningham, 2005; Stanworth & Jones, 2008; Tishova et al., 2024).
Mythos 2: „Testosteron macht aggressiv”
Das Schlüsselhormon Testosteron beeinflusst weit mehr als nur physische Merkmale. Neben dem Einfluss auf den Stoffwechsel und die Gewebestruktur, beeinflusst es die Stimmung, Energie, kognitive Funktionen und die sexuelle Gesundheit (Hintikka et al., 2009).
Ein verbreitetes Missverständnis ist die Annahme, dass ein hoher Testosteronspiegel unweigerlich zu aggressivem Verhalten führt. Diese Vorstellung hält sich hartnäckig in der Gesellschaft, doch die Wissenschaft bietet ein differenzierteres Bild der psychologischen Effekte von Testosteron: Es beeinflussend psychologische und soziale Verhaltensweisen und spielt eine entscheidende Rolle für Selbstvertrauen, Motivation und Interaktionen im sozialen Umfeld (Zitzmann, 2020).
Testosteron und mentales Wohlbefinden
Ein normwertiger Testosteronspiegel ist entscheidend für das mentale Gleichgewicht und das emotionale Wohlbefinden. Weiter beeinflusst es die Risikobereitschaft und die Stressbewältigung (Xiong et al., 2021). Testosteron wirkt sich zudem auf kognitive Funktionen aus, einschließlich der Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit (Sternbach, 1998; Smith et al., 2018).
Ein niedriger Testosteronspiegel kann sich negativ auf die Stimmungslage und das Energielevel auswirken, was wiederum zu einem verringerten Selbstvertrauen und einer Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls führt. Die Betroffenen können sich oft müde, demotiviert und weniger leistungsfähig fühlen, was sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld Herausforderungen darstellt (Zitzmann, 2020).
Die Rolle von Testosteron im sozialen Kontext
Darüber hinaus unterstützt ein balancierter Testosteronspiegel die Entwicklung positiver sozialer Interaktionen. Es trägt zur Verbesserung des Risikoverhaltens bei, wodurch Männer besser abwägen und vernünftigere Entscheidungen in herausfordernden Situationen treffen können. Dies führt zu einem gesünderen Lebensstil und stärkt das soziale Netzwerk (Booth et al., 2006). Auch im Bereich der emotionalen Intelligenz hat Testosteron einen positiven Einfluss. Ein angemessener Testosteronspiegel verbessert die Fähigkeit, Emotionen bei sich selbst und anderen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Dies fördert die emotionale Verbundenheit und die Beziehungsfähigkeit (Tyborowska et al., 2023).
Ein ausgeglichener Testosteronspiegel kann das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen eines Mannes wesentlich beeinflussen (Dalton & Ghosal, 2018). Er fördert Durchsetzungsvermögen und stärkt Führungsqualitäten, was insbesondere im beruflichen Umfeld von großer Bedeutung sein kann. Männer mit einem ausgeglichenen Testosteronspiegel neigen dazu, selbstsicherer und entschlossener in sozialen Situationen aufzutreten (Jockenhövel et al., 2009).
Entlarvung des Mythos: Testosteron führt zu Aggressivität
Die Forschung hat gezeigt, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen hohen Testosteronwerten und gesteigerter Aggressivität gibt. Laut einer Studie der Universität Zürich und des Royal Holloway London kann Testosteron in Wettbewerbssituationen zu gerechterem Verhalten führen und die soziale Sensibilität steigern, ohne Aggression zu fördern (Eisenegger et al., 2009). Vielmehr scheint Testosteron die soziale Interaktion so zu beeinflussen, dass Verständnis und Kooperation innerhalb einer Gruppe gefördert werden.
Dominanzverhalten statt Aggression
Tatsächlich ist die Rolle von Testosteron komplexer als oft angenommen und wird mehr mit Dominanzverhalten als mit Aggression assoziiert (Zitzmann, 2020). Dominanz, definiert als das Bestreben, einen hohen sozialen Status zu erreichen oder zu bewahren, manifestiert sich häufig auf nicht-aggressive Weise, wie dies auch bei Primaten zu beobachten ist. So führen bei Rhesusaffen, die hohe Testosteronwerte aufweisen, eher Verhaltensweisen wie Starren und Drohgebärden, nicht direkte Aggressionen, zu einem hohen sozialen Status (Higley et al., 1996).
Es beeinflusst psychologische und neurochemische Prozesse, die für die Erhaltung eines hohen sozialen Status wichtig sind, und fördert dabei hohe Motivation, geringe Furchtsamkeit und Stressresilienz. Bei Tieren verstärkt Testosteron belohnungsbasiertes Verhalten (Nyby, 2008). Ein niedriger Testosteronspiegel führt bei Menschen zu Apathie, während Testosteron bei Gesunden die Handlungsmotivation fördert (Zitzmann, 2020).
Praktische Implikationen für die möglichen Effekte einer Testosteronersatztherapie
Die Regulierung des Testosteronspiegels ist also wesentlich für das mentale Wohlbefinden und eine konstruktive soziale Interaktion. Es spielt eine zentrale Rolle in der Unterstützung von Selbstvertrauen und sozialer Anpassungsfähigkeit. Ein fundiertes Verständnis der Funktionen ermöglicht es, die vielschichtigen möglichen psychologischen Effekte einer Testosteronersatztherapie einzuordnen.
Detaillierte Informationen zu den psychischen Funktionen von Testosteron findest Du in unserem Blogbeitrag „Testosteron und Selbstvertrauen: Wie Hormone unser soziales Verhalten beeinflussen”.
Mythos 3: „Testosteron verursacht Prostatakrebs”
Die Annahme, dass eine Testosteronersatztherapie (TRT) das Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs erhöhen könnte, war lange ein Grund zur Besorgnis unter Medizinern und Patienten. Eine internationale Studie hat diese sogar als das größte Bedenken von Ärzten gegenüber der TRT identifiziert (Gooren & Behre, 2012).
Die Bedenken gegenüber Testosteron ergeben sich daraus, dass es das Wachstum von Prostatazellen anregt, was auch die Vermehrung von Krebszellen einschließt. Deshalb wird bei einem bestehenden Prostatakarzinom teilweise eine Behandlung durchgeführt, die das männliche Geschlechtshormon Testosteron entzieht, um das Tumorwachstum zu hemmen. Gemeint ist hier die Hormonentzugstherapie bei Prostatakrebs, bei der die Androgene durch Hemmung der Produktion, Ausschüttung oder Wirkung herabgesetzt werden (Lehmann et al., 2021). Da Testosteron tatsächlich das Wachstum eines hormonsensitiven Prostatakarzinoms anregen kann, darf bei bestehender Krebserkrankung der Prostata keine TRT durchgeführt werden, das Prostatakarzinom stellt somit eine absolute Kontraindikation dar. Dieses muss deshalb unbedingt vor Therapiebeginn durch einen Urologen ausgeschlossen werden.
Befürchtungen sind widerlegt
Aktuelle wissenschaftliche Studien und umfassende Meta-Analysen haben gezeigt, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen einer Testosteronersatztherapie und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Prostatakrebs gibt (Zitzmann, 2020; Hormones, 2008). Eine großangelegte internationale Studie, an der die Daten von 3886 Männer mit Prostatakrebs und 6438 altersgleiche Kontrollpersonen analysiert wurden, zeigte keine Zusammenhänge zwischen dem Risiko für ein Prostatakarzinom und den Serumkonzentrationen von Testosteron, berechnetem freiem Testosteron oder Dihydrotestosteron (Carpenter et al., 2008).
Ein Metaanalyse von 19 Studien ergab, dass Männer mit Testosteronmangel, die eine Testosteronersatztherapie erhielten, kein höheres Prostatakrebsrisiko aufwiesen als Männer, die ein Placebo erhielten (Calof et al., 2005). Die in den letzten 15 Jahren gesammelte Literatur weist stark darauf hin, dass Veränderungen im Serum-Testosteronspiegel kaum oder gar keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Prostatakrebs haben (Bhasin et al., 2023; Lenfant et al., 2020; Morgentaler & Traish, 2009).
Relevanz für die Therapie
Durch diese Erkenntnisse können Männer zusammen mit ihren behandelnden Ärzten informierte Entscheidungen über die Nutzung einer Testosteronersatztherapie treffen, ohne dabei unbegründete Angst vor einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Prostatakrebs haben zu müssen.
Mythos 4: „Eine Testosteronersatztherapie (TRT) erhöht das kardiovaskuläre Risiko”
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass eine Testosteronersatztherapie (TRT) das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant erhöht. Diese Annahme hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass viele Männer und sogar einige Ärzte Bedenken hatten, eine TRT in Betracht zu ziehen. Jedoch zeigen aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen ein differenzierteres Bild.
Klärung des Mythos: Die neuesten Erkenntnisse
Eine umfassende Meta-Analyse von Bu B. Yeap und Kollegen, kürzlich veröffentlicht in den Annals of Internal Medicine, untersuchte die Assoziationen von Testosteron und verwandten Hormonen mit der Gesamtsterblichkeit und der kardiovaskulären Mortalität sowie dem Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen bei Männern. Diese Studie analysierte Daten von 24.109 Männern über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren und fand heraus, dass Männer mit niedrigen Testosteronwerten ein höheres Risiko für alle Todesursachen und insbesondere kardiovaskuläre Todesfälle haben (Yeap et al., 2024).
Was die Wissenschaft sagt
Die Meta-Analyse zeigte, dass Männer mit Testosteronkonzentrationen unter 7,4 nmol/L eine erhöhte Gesamtmortalität haben. Zudem war ein niedriger SHBG-Wert (Sexualhormon-bindendes Globulin) positiv mit einer niedrigeren Gesamtmortalität und kardiovaskulären Mortalität assoziiert. SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin) bindet Testosteron im Blut, wodurch der Anteil des freien, biologisch aktiven Testosterons sinkt. Hohe SHBG-Spiegel führen daher zu niedrigeren Konzentrationen an freiem Testosteron, was die Verfügbarkeit dieses wichtigen Hormons im Körper reduziert.
Relevanz für die TRT
Diese Erkenntnisse legen nahe, dass eine gut überwachte TRT nicht das kardiovaskuläre Risiko erhöht, sondern potenziell dazu beitragen kann, es zu senken, indem sie niedrige Testosteronspiegel auf ein gesundes Niveau anhebt. Der Mythos, dass eine TRT das kardiovaskuläre Risiko erhöht, wird somit durch aktuelle wissenschaftliche Studien widerlegt. Wichtig ist, dass jede TRT individuell angepasst und von einem Arzt überwacht wird, um optimale gesundheitliche Ergebnisse zu erzielen. Dies ist ein weiterer Schritt, um Missverständnisse zu korrigieren und eine fundierte Diskussion über die Rolle von Testosteron in der Männergesundheit zu fördern.
Unser Fazit, Dein Wissen
Abschließend lässt sich sagen, dass Testosteron weit mehr als nur ein Hormon ist; es spielt eine zentrale Rolle für die physische, psychische und soziale Gesundheit. Dieser Artikel hat die gängigsten Mythen widerlegt und gezeigt, dass die reale Wirkung von Testosteron auf den Körper differenzierter ist, als oft angenommen wird.
Zu Beginn dieses Artikels haben wir den verbreiteten Mythos adressiert, dass ein Testosteronmangel im Alter eine normale und unvermeidliche Entwicklung sei. Tatsächlich spielen viele Faktoren eine Rolle, die zu einem Testosteronmangel führen können, und Alter ist dabei nicht der entscheidende Faktor. Wir haben mit dem Mythos der induzierten Aggressivität aufgeräumt und die Vielschichtigkeit der Bedeutung eines ausgewogenen Testosteronspiegels für das allgemeine Wohlbefinden und die soziale Interaktion hervorgehoben. Außerdem haben wir die Fehlannahme widerlegt, dass eine Testosteronersatztherapie das Risiko für das Auftreten von Prostatakrebs erhöht. Der Mythos, dass eine Testosteronersatztherapie das kardiovaskuläre Risiko erhöht, wurde durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse ebenfalls entkräftet.
Es ist essentiell, dass solche Informationen breit verfügbar gemacht werden, um einerseits bestehende Stigmata abzubauen und andererseits die öffentliche Gesundheit durch eine fundierte Wissensvermittlung zu fördern. Indem wir Mythen hinterfragen und wissenschaftliche Erkenntnisse in den Vordergrund stellen, können wir einen ganzheitlichen, konstruktiven Diskurs über die Rolle von Testosteron in der modernen Medizin und der Gesellschaft führen.