Infertilität (Unfruchtbarkeit)

Wenn Kinderwunsch und Fruchtbarkeit nicht zusammenpassen

Infertilität, oft als „Unfruchtbarkeit“ bezeichnet, bedeutet, dass ein Paar über einen Zeitraum von zwölf Monaten trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs ohne Verhütung keinen Kinderwunsch erfüllen kann. In etwa 30-40 % der Fälle liegt die Hauptursache beim Mann, etwa durch niedrige Spermienzahl, verminderte Beweglichkeit oder strukturelle Veränderungen.

Für viele Männer ist dieser Begriff emotional belastend: Er wirft Fragen zur Männlichkeit, zum Selbstwert und zur Beziehung auf. Gleichzeitig ist er medizinisch klar adressierbar, mit gezielter Laboranalyse, Lifestyle-Optimierung und ärztlicher Betreuung und ggf. ärztlich begleiteter Behandlung.

Ursachen der Infertilität beim Mann

Männliche Unfruchtbarkeit kann vielfältige Ursachen haben, oft wirken mehrere Faktoren zusammen:

  • Hormonelle Störungen (z.B. niedriges Testosteron, erhöhtes Estradiol, Dysbalancen der LH/FSH-Achse)
  • Anatomische Veränderungen (z.B. Hodenhochstand, Varikozele, oder aufgrund von Verletzungen)
  • Genetische Faktoren (z.B. Klinefelter-Syndrom, CFTR-Mutationen)
  • Umwelt- und Lebensstilfaktoren
    • Rauchen, Alkohol, Übergewicht
    • Hitzebelastung (z.B. Sauna, enge Unterwäsche, Laptop im Schoß)
  • Infektionen oder Entzündungen (z.B. Hodenentzündung, sexuell übertragbare Erkrankungen)
  • Vasektomie oder andere chirurgische Eingriffe

Vasektomie und Infertilität: Ein Podcast-Tipp

Für viele Männer ist eine Vasektomie eine bewusste Entscheidung - etwa nach abgeschlossener Familienplanung. Im Männergesundheit-Podcast („Fruchtbarkeitskontrolle für den Mann“, Folge 52) erklärt Prof. Dr. Gralf Popken, wie der Eingriff abläuft, dass er keine Auswirkungen auf Potenz, Libido oder den Testosteronwert hat - jedoch einen sehr verlässlichen Effekt auf die Zeugungsfähigkeit.

Symptome und Hinweise auf männliche Infertilität

Männer bemerken eine bestehende Infertilität oft nicht direkt, sie fällt meist durch Partnerdiagnose oder eine ausbleibende Schwangerschaft auf. Indirekte Anzeichen können sein:

  • Beständig niedrige Spermienqualität (z.B. geringe Beweglichkeit, niedrige Konzentration)
  • Hodenverkleinerung oder -asymmetrie
  • Hormonelle Symptome wie Libidoverlust, Müdigkeit, Trainingsresistenz
  • Familiäre Belastungen oder bestehende Erkrankungen der Keimdrüsen

Diagnostik bei Verdacht auf Infertilität

Die Diagnostik sollte systematisch und interdisziplinär ablaufen:

  • Spermiogramm (mehrfach, nach Standardprotokoll)
  • Hormonstatus: u.a. Testosteron, freies Testosteron, LH, FSH, SHBG, Estradiol
  • Bildgebung bei Verdacht auf Varikozele oder Varix: Ultraschall der Hoden
  • Genetische Tests bei auffälligem Spermiogramm oder kleiner Hodenanlage
  • Detaillierte Anamnese zu Lebensstil, erektiler Funktion, Operationen, Medikamenten

Was Männer tun können: Vorbeugend & unterstützend

  • Lifestyle-Optimierung: Ausreichend Schlaf, antientzündliche Ernährung, Bewegung
  • Reduktion von Hitzebelastung der Hoden (z.B. keine Sitzheizung bei langen Autofahrten)
  • Mikronährstoff-Check & ggf. Supplementierung (Folsäure, Zink, Omega-3, Vitamin D)
  • Stressprophylaxe: Cortisol senken, Schlafqualität verbessern
  • Regelmäßige Kontrolle wichtiger Werte wie Testosteron, Homocystein oder CRP
  • Partnerberatung und ggf. psychologische Begleitung - für mentale Stabilität
  • In speziellen Fällen: Ärztlich begleitete Hormonersatztherapie, bei klarer Indikation

Fazit

Infertilität bedeutet nicht automatisch permanente Unfruchtbarkeit. Viele Ursachen sind behandelbar, hormonell, chirurgisch oder durch Lebensstilveränderung. Ein frühzeitiger Check kann nicht nur Klarheit schaffen, sondern vor allem Optionen öffnen - von Therapie bis Refertilisierung.

Tipp: Die Podcast-Episode „Fruchtbarkeitskontrolle für den Mann“ mit Prof. Popken bietet wertvolle Insights zur Vasektomie, ihren Auswirkungen und den Möglichkeiten einer Rückgängigmachung - unbedingt reinhören, wenn Du Dich mit diesem Thema auseinandersetzt.

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