Atherosklerose

Atherosklerose, auch als Arterienverkalkung bekannt, ist eine der häufigsten und folgenreichsten Gefäßerkrankungen in Industrienationen - insbesondere bei Männern ab dem mittleren Lebensalter. Die Erkrankung führt dazu, dass sich Ablagerungen aus Fetten, Cholesterin, Kalk und Entzündungszellen in den Arterien bilden. Diese sogenannten Plaques können den Blutfluss behindern und schwere Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen.

Da Atherosklerose über viele Jahre hinweg schleichend verläuft, bleibt sie oft lange unbemerkt. Umso wichtiger ist es, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Maßnahmen das Fortschreiten zu verhindern. Dieser Lexikoneintrag erklärt die Ursachen, Risikofaktoren, Symptome, Diagnosemethoden und Therapiemöglichkeiten mit besonderem Blick auf Männergesundheit.

 

Was ist Atherosklerose?

Atherosklerose ist eine chronische Entzündung der Arterienwände. Die Erkrankung beginnt meist mit kleinen Verletzungen der inneren Gefäßwand (Endothel), ausgelöst durch mechanische, chemische oder metabolische Reize wie Bluthochdruck, Rauchen oder hohe Blutzuckerwerte. In der Folge lagern sich Substanzen wie Cholesterin, Immunzellen und Kalk in der Gefäßwand ein. Der Körper versucht, diese Ablagerungen einzukapseln und es entstehen Plaques.

Diese Ablagerungen verengen den Gefäßdurchmesser allmählich und machen die Arterie weniger elastisch. In fortgeschrittenen Stadien kann sich ein Plaque plötzlich lösen, was zur Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) führt. Dieses Gerinnsel kann das Gefäß komplett verschließen - mit akut lebensbedrohlichen Folgen.

 

Warum betrifft Atherosklerose besonders Männer?

Studien weisen darauf hin, dass Männer im Vergleich zu Frauen deutlich früher und häufiger von Atherosklerose betroffen sind. Dies hängt unter anderem mit hormonellen Unterschieden zusammen: Das weibliche Hormon Östrogen wirkt gefäßschützend, während bei Männern ein niedriger Testosteronspiegel das Atheroskleroserisiko erhöhen kann.

Darüber hinaus sind klassische Risikofaktoren wie viszerales Bauchfett, Bluthochdruck, hoher Stress und Bewegungsmangel bei Männern weiter verbreitet. Auch die Tendenz, ärztliche Vorsorgeuntersuchungen zu meiden, trägt dazu bei, dass Atherosklerose bei Männern oft zu spät erkannt wird.

 

Symptome: Wann macht sich Atherosklerose bemerkbar?

In der Frühphase bleibt Atherosklerose meist symptomlos. Erst wenn ein Gefäß zu über 70 Prozent verengt ist, treten in der Regel Beschwerden auf - abhängig davon, welche Region betroffen ist:

Herz (Koronare Herzkrankheit)

  • Brustschmerzen oder Engegefühl (Angina pectoris)
  • Luftnot bei Belastung
  • Herzinfarkt bei vollständigem Gefäßverschluss

Gehirn (zerebrale Atherosklerose)

  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • Sprachstörungen
  • Schlaganfall

Beine (periphere arterielle Verschlusskrankheit)

  • Schmerzen in den Waden beim Gehen („Schaufensterkrankheit“)
  • Kalte oder blasse Beine
  • Schlechte Wundheilung

Frühwarnzeichen bei Männern

Ein oft übersehener Hinweis auf eine beginnende Atherosklerose ist die erektile Dysfunktion. Da die Blutgefäße im Penis sehr fein sind, reagiert dieses Organ besonders empfindlich auf Durchblutungsstörungen. Potenzprobleme können somit ein erstes Anzeichen für gestörte Gefäßfunktionen sein.

 

Risikofaktoren für Atherosklerose

Atherosklerose entsteht durch das Zusammenspiel verschiedener Risikofaktoren. Die wichtigsten sind:

  • Rauchen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Ungünstiges Lipidprofil (hohes LDL, niedriges HDL, hohe Triglyzeride)
  • Diabetes mellitus Typ 2 oder Insulinresistenz
  • Chronisch erhöhte Entzündungswerte (z.B. CRP)
  • Bewegungsmangel
  • Ungesunde Ernährung (zucker- und fettreich)
  • Viszerales Bauchfett
  • Stress und Schlafmangel
  • Familiäre Vorbelastung

 

Diagnostik: Wie wird Atherosklerose festgestellt?

Da die Erkrankung oft ohne Symptome verläuft, ist eine frühzeitige Diagnostik entscheidend. Wichtige Methoden zur Feststellung einer Atherosklerose sind:

Blutuntersuchungen

  • Gesamtcholesterin, LDL, HDL
  • Triglyzeride
  • Lipoprotein(a)
  • C-reaktives Protein (CRP)
  • HbA1c (Langzeitblutzucker)
  • Homocystein

Bildgebende Verfahren und Funktionstests

  • Duplex-Ultraschall der Halsschlagadern zur Messung der Intima-Media-Dicke
  • ABI-Test (Knöchel-Arm-Index) bei Verdacht auf pAVK
  • Belastungs-EKG bei Verdacht auf koronare Herzkrankheit
  • CT-Angiografie oder Herz-MRT zur Darstellung der Gefäße

 

Verlauf und Komplikationen

Bleibt Atherosklerose unbehandelt, kann es zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen kommen:

  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Chronische Nierenerkrankungen
  • Periphere Durchblutungsstörungen
  • Erektile Dysfunktion
  • Herzschwäche

Ein fortgeschrittener Plaque kann außerdem aufreißen und ein akutes Blutgerinnsel auslösen, oft mit plötzlichem, schwerem Verlauf.

 

Behandlung: Was hilft gegen Atherosklerose?

Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und umfasst:

Lebensstilmodifikation

  • Gesunde, pflanzenbetonte Ernährung (z. B. mediterrane Kost)
  • Regelmäßiges Ausdauertraining
  • Rauchstopp
  • Stressreduktion und Schlafoptimierung
  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht

Medikamentöse Therapie

  • Statine zur Senkung des LDL-Cholesterins
  • Blutdrucksenker
  • Blutverdünner wie ASS
  • Antidiabetika bei Blutzuckerentgleisung

Invasive Verfahren (bei Komplikationen)

  • Ballonkatheter mit Stent-Einlage
  • Bypass-Operation bei fortgeschrittenen Gefäßverschlüssen

 

Fazit

Atherosklerose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die bei Männern besonders häufig und früh auftritt - oft unbemerkt. Mit frühzeitiger Diagnostik und gezielten Lebensstiländerungen lässt sich der Krankheitsverlauf deutlich verlangsamen oder sogar stoppen. Regelmäßige Gesundheits-Check-ups, eine bewusste Ernährung und Bewegung sind die wichtigsten Schutzfaktoren gegen die “stille” Gefahr in den Gefäßen.

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