Luteisierendes Hormon (LH)
Das Schlüsselhormon für die Testosteronproduktion beim Mann
Das luteinisierende Hormon (LH) ist eines der wichtigsten Hormone in der männlichen Hormonregulation. Es wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet und spielt eine entscheidende Rolle bei der Stimulierung der Testosteronproduktion in den Hoden. Gemeinsam mit FSH (follikelstimulierendes Hormon) steuert LH die Funktion der Hoden. Insbesondere die Aktivität der sogenannten Leydig-Zellen, in denen Testosteron gebildet wird.
Für Männer, die sich mit Themen wie Libido, Muskelaufbau, Stimmung, Fruchtbarkeit oder Testosteronmangel beschäftigen, ist der LH-Wert ein zentraler Marker. Er liefert Hinweise darauf, ob ein hormonelles Ungleichgewicht eher in der Hormonproduktion der Hypophyse (zentral/hypophysär) oder in der Reaktion der Hoden (peripher) liegt.
Was ist LH und wie funktioniert es?
LH gehört zur Gruppe der gonadotropen Hormone, die durch den Hypothalamus-Hypophysen-Hoden-Regelkreis gesteuert werden. In diesem komplexen Regelmechanismus entscheidet Dein Gehirn - genauer gesagt: Im ersten Schritt der Hypothalamus - wie viel Testosteron Dein Körper braucht. Über GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) wird die Hypophyse angeregt, u.a. LH auszuschütten.
LH wiederum stimuliert die Hoden, Testosteron zu produzieren. Dieses Testosteron wirkt auf Zielgewebe - z.B. Muskeln, Gehirn, Knochen - und gibt über einen Rückkopplungsmechanismus dem Gehirn Bescheid, wenn ein Gleichgewicht erreicht ist.
Warum ist LH für die Männergesundheit wichtig?
Ein gesunder LH-Spiegel ist essenziell für die natürliche Testosteronproduktion, und damit für…
- eine gesunde Spermienentwicklung
- stabile Libido und Potenz
- den Erhalt von Muskelmasse und Knochendichte
- psychische Stabilität und Motivation
Störungen im LH-Haushalt wirken sich daher unmittelbar auf Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Hormonstatus aus.
Was sagt der LH-Wert aus?
Ein einzelner LH-Wert sagt noch nichts über den absoluten Hormonstatus aus, ist aber wichtig im Zusammenspiel mit Testosteron, SHBG und FSH. Besonders spannend: Der LH-Wert hilft bei der Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Hypogonadismus.
Typische LH-Befunde:
-
Niedriges LH + niedriges Testosteron
→ Hinweis auf sekundären / hypogonadotropen Hypogonadismus (Problem in Hypophyse oder Hypothalamus)
-
Hohes LH + niedriges Testosteron
→ Hinweis auf primären / hypergonadotropen Hypogonadismus (Problem in den Hoden, z.B. Hodeninsuffizienz nach Hochenkrebs)
-
Erhöhtes LH bei normalem Testosteron
→ Kann kompensatorisch sein (frühes Stadium eines Hodenversagens)
Referenzbereiche für Männer (können je nach Labor leicht variieren):
- 1,7 – 8,6 IU/L (Internationale Einheiten pro Liter)
- Werte außerhalb dieses Bereichs sollten im Gesamtkontext durch einen Arzt betrachtet werden
Wann sollte man seinen LH-Wert testen lassen?
Eine Messung von LH macht vor allem dann Sinn, wenn Symptome eines Testosteronmangels vorliegen:
- Antriebslosigkeit, Erschöpfung
- Libidoverlust, Potenzprobleme
- Schlafstörungen
- Rückgang von Muskelmasse trotz Training
- Gewichtszunahme (v. a. Bauchfett)
- depressive Verstimmungen, Reizbarkeit
- unerfüllter Kinderwunsch
Auch im Rahmen von Hormontherapien (z.B. TRT) ist LH ein wichtiger Kontrollwert: Während einer exogenen Testosterontherapie sinkt der LH-Spiegel typischerweise deutlich ab - was ein typisches Signal für die unterdrückte körpereigene Testosteronbildung unter der TRT ist.
Was beeinflusst den LH-Spiegel?
LH wird durch viele innere und äußere Faktoren beeinflusst. Zu den wichtigsten gehören:
Faktoren, die LH senken können:
- chronischer Stress (über Cortisol & Dopamin)
- starker Schlafmangel
- Unterernährung, exzessive Diäten
- bestimmte Medikamente (z.B. Opioide, Anabolika)
- exogene Hormongaben (z.B. TRT)
- Tumore oder Störungen der Hypophyse/Hypothalamus
Faktoren, die LH erhöhen können:
- primäre Hodenschädigung (z.B. Mumps, Chemotherapie, Verletzungen)
- bestimmte genetische Syndrome (z.B. Klinefelter-Syndrom)
- fortgeschrittenes Alter (Kompensationsmechanismus)
Fazit
Das luteinisierende Hormon (LH) ist ein zentraler Schalter im männlichen Hormonsystem und liefert in Kombination mit Testosteron und FSH wertvolle Hinweise auf den Ort einer möglichen hormonellen Störung. Ein isolierter Blick auf Testosteron greift oft zu kurz. Wer seine hormonelle Basis wirklich verstehen will, sollte LH im Blutbild nicht auslassen.
Die Kenntnis deines LH-Werts hilft Dir nicht nur bei der Abklärung von Libido- oder Energiedefiziten, sondern auch, wenn Du über eine Testosterontherapie nachdenkst oder Deine Fruchtbarkeit gezielt optimieren möchtest.
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