Der wichtigste Laborwert zur Früherkennung von Prostatakrebs
Der PSA-Wert ist einer der bekanntesten und zugleich am häufigsten diskutierten Laborwerte in der Männergesundheit. PSA steht für „Prostata-spezifisches Antigen“, ein Eiweiß, das in der Vorsteherdrüse gebildet wird und natürlicherweise ins Blut übertritt, allerdings in sehr kleinen Mengen. Steigt der Wert deutlich an, kann dies ein Hinweis auf eine Veränderung der Prostata sein: Gutartig (z. B. Prostatahyperplasie), entzündlich (Prostatitis) oder bösartig (Prostatakrebs).
Ein regelmäßiger PSA-Test ab dem 45. Lebensjahr ist ein entscheidender Schritt, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen, lange bevor Symptome auftreten.
Was ist der PSA-Wert?
Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) ist ein Enzym, das die Samenflüssigkeit verflüssigt. Normalerweise verbleibt es fast vollständig in der Prostata, geringe Mengen gelangen jedoch ins Blut.
Bei krankhaften Veränderungen kann dieser Wert steigen, durch:
- Vermehrte Zellaktivität
- Entzündungen
- Mechanische Reizung (z. B. Tastuntersuchung, Fahrradfahren, Ejakulation)
- Tumorzellen, die vermehrt PSA abgeben
Wichtig: Ein erhöhter PSA-Wert allein beweist keinen Krebs, er ist aber ein Frühwarnzeichen, das weitere Untersuchungen sinnvoll macht.
Welche PSA-Werte gelten als normal?
Die Referenzbereiche sind altersabhängig und sollten immer im Kontext beurteilt werden.
| Alter | Grenzwert (Richtwert) |
|---|---|
| bis 50 Jahre | < 2,5 ng/ml |
| 50–59 Jahre | < 3,5 ng/ml |
| 60–69 Jahre | < 4,5 ng/ml |
| ab 70 Jahre | < 6,5 ng/ml |
Weitere wichtige Marker:
- PSA-Velocity: Geschwindigkeit, mit der der PSA-Wert über Monate oder Jahre ansteigt
- PSA-Dichte: Verhältnis des PSA-Werts zum Prostatavolumen (meist per Ultraschall bestimmt)
- Freies PSA (fPSA): Anteil des ungebundenen PSA im Blut; ein niedriger Anteil kann auf ein erhöhtes Krebsrisiko hinweisen
Ein einzelner erhöhter PSA-Wert ist wenig aussagekräftig, entscheidend ist der Verlauf und die Bewertung im Kontext weiterer Befunde (z. B. Ultraschall, Tastuntersuchung, MRT).
Wann sollte man den PSA-Wert testen lassen?
Ein PSA-Test ist sinnvoll:
- Zur Früherkennung von Prostatakrebs, insbesondere ab 45
- Bei familiärer Vorbelastung: Vater, Onkel oder Bruder mit Prostatakrebs
- Bei Symptomen der unteren Harnwege
- Bei auffälligem Tastbefund durch den Urologen
- Im Rahmen von Routine-Check-ups für Männer
- Vor einer geplanten Testosteronersatztherapie und im Verlauf
Tipp: Vor dem PSA-Test 48 Stunden lang auf Fahrradfahren, Sex oder starke körperliche Belastung verzichten, das kann den Wert verfälschen.
Was bedeutet ein erhöhter PSA-Wert?
Ein erhöhter PSA-Wert bedeutet: Die Prostata ist aktiver als normal, aber nicht automatisch, dass Krebs vorliegt.
Mögliche Ursachen:
- Benigne Prostatahyperplasie (BPH), häufig ab 50
- Prostatitis (akute oder chronische Entzündung)
- Manipulation der Prostata (z. B. durch Untersuchung, Sport, Verkehr)
- Prostatakarzinom: Der wichtigste Grund, warum der PSA-Wert kontrolliert wird
Je nach Höhe des Wertes und Begleitbefunden kann eine weitere Abklärung nötig sein, z. B. per MRT, Ultraschall und/oder Biopsie.
Was passiert bei auffälligem PSA-Wert?
Wenn der PSA-Wert auffällig ist, wird der Arzt folgende Schritte in Erwägung ziehen:
- Erneute Blutkontrolle nach wenigen Wochen
- Anamnese zu Symptomen und möglichen Auslösern
- Ggf. Urologische Tastuntersuchung (DRU)
- Ultraschall oder MRT der Prostata
- Bei konkretem Verdacht: Gewebeentnahme (Biopsie) zur endgültigen Klärung
Wie kann man den PSA-Wert regelmäßig überprüfen?
Am einfachsten und diskretesten ist ein PSA-Selbsttest für zuhause, mit ärztlicher Auswertung. Besonders für Männer, die sich regelmäßig um ihre Gesundheit kümmern wollen, ist das eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen Vorsorge.
- Bequem von zuhause
- Laboranalyse mit medizinischer Auswertung
- Ideal zur Früherkennung & Verlaufskontrolle
Fazit
Der PSA-Wert ist ein zentraler Marker für die Prostatagesundheit. Richtig interpretiert, ermöglicht er eine frühe Diagnose von Prostatakrebs, lange bevor Beschwerden auftreten. Besonders für Männer ab 45 oder mit familiärer Vorbelastung lohnt sich die regelmäßige Kontrolle.

