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Schilddrüsenunterfunktion

Wenn der Stoffwechsel auf Sparflamme läuft

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ an der Vorderseite des Halses, mit einer riesigen Wirkung auf nahezu alle Körperfunktionen. Sie produziert die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die den Stoffwechsel, die Energieproduktion, den Hormonhaushalt und die geistige Leistungsfähigkeit regulieren. Wenn diese Produktion gestört ist, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

Während bei Frauen oft früh diagnostiziert wird, bleiben männliche Patienten häufig lange unter dem Radar. Die Symptome entwickeln sich schleichend, werden als „Alterungserscheinungen“ abgetan oder fälschlich als Burnout oder Depression gedeutet. Dabei hängt gerade bei Männern die Schilddrüse eng mit dem männlichen Hormonsystem, der Libido und dem Muskelstoffwechsel zusammen.

Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Bei einer Hypothyreose bildet die Schilddrüse zu wenig T4 und/oder T3. Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel, in den Zellen, Organen, Muskeln und im Gehirn. Die Ursachen können vielfältig sein:

  • Autoimmunerkrankung (v. a. Hashimoto-Thyreoiditis)
  • Jodmangel, v. a. in Regionen mit niedriger Jodversorgung
  • Operationen oder Bestrahlung der Schilddrüse
  • Langfristiger Stress oder Übertraining
  • Fehlregulation der Hypophyse (zentrale Hypothyreose)
  • Medikamente, z. B. Lithium, Amiodaron, bestimmte Antidepressiva

Gerade bei Männern im mittleren Lebensalter (35–60) ist eine Schilddrüsenunterfunktion oft funktionell: Die Werte liegen im Graubereich, z. B. erhöhtes TSH bei noch „normalem“ fT3, doch Beschwerden sind bereits deutlich spürbar.

Typische Symptome bei Männern

Während Frauen häufiger klassische Symptome wie Gewichtszunahme oder Zyklusstörungen zeigen, äußert sich eine Schilddrüsenunterfunktion bei Männern häufig in Bereichen wie:

  • Libidoverlust, erektile Dysfunktion
  • Chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Konzentrationsschwäche („Brain Fog“) und Reizbarkeit
  • Gedämpfte Stimmung und depressive Verstimmung
  • Schlafprobleme trotz Erschöpfung
  • Kälteempfindlichkeit, trockene Haut und Haarausfall
  • Leistungsabfall beim Training und geringe Regeneration

Ein weiteres Warnsignal: Das Gefühl, „mental neben sich zu stehen“, Entscheidungen zu vermeiden oder dauerhaft im Energiesparmodus zu laufen.

Zusammenhang mit Testosteron

Schilddrüse und Testosteron beeinflussen sich gegenseitig. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann:

  • Die Ausschüttung von LH (Luteinisierendes Hormon) hemmen → Testosteron sinkt
  • Den Sexualhormon-bindenden Globulinspiegel (SHBG) erhöhen → weniger freies Testosteron
  • Die Leberfunktion verlangsamen → gestörte Hormonverwertung
  • Das emotionale Empfinden und sexuelle Verlangen reduzieren

Umgekehrt kann ein Testosteronmangel bei gleichzeitig suboptimaler Schilddrüsenfunktion zu einer Verstärkung der Beschwerden führen, v. a. im Bereich Libido, Schlaf, kognitiver Klarheit und Antrieb.

Diagnostik: Welche Werte sind relevant?

Ein einzelner TSH-Wert reicht nicht aus, um die Schilddrüsenfunktion umfassend zu bewerten. Eine aussagekräftige Analyse umfasst mindestens:

  • TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon)
  • Freies T4 (fT4)
  • Freies T3 (fT3)
  • TPO-Antikörper (bei Hashimoto-Verdacht)
  • Ergänzend: Cortisol, Testosteron, SHBG, Ferritin, Vitamin D, Jodstatus

Gerade bei funktioneller Hypothyreose zeigt sich häufig ein leicht erhöhtes TSH bei gleichzeitig niedrig-normalem fT3. Die Symptome sind dennoch spürbar und eine Optimierung kann sinnvoll sein.

Was kann Mann tun?

Ernährung & Mikronährstoffe

  • Jodreiche Lebensmittel (z. B. Meeresalgen, Seefisch, jodiertes Salz)
  • Selen (z. B. Paranüsse, Hülsenfrüchte) zur T4-zu-T3-Umwandlung
  • Zink & Eisen unterstützen Enzymaktivität der Schilddrüse
  • Vitamin D bei Autoimmunhypothyreose regulierend

Lebensstil

  • Chronischen Stress reduzieren, da Cortisol die Schilddrüse hemmen kann
  • Kraft- und Ausdauertraining moderat, nicht exzessiv
  • Schlaf priorisieren, v. a. Tiefschlafphasen zur Hormonregeneration
  • Keine radikalen Diäten, ein ständiges Kaloriendefizit kann die Schilddrüse drosseln

Medizinisch

  • Bei klinischer Hypothyreose: Substitution mit Levothyroxin (T4)
  • Ggf. Kombinationstherapie mit T3 (z. B. bei Umwandlungsstörung)
  • Regelmäßige Laborkontrolle und individuelle Dosisanpassung
  • Bei Hashimoto: autoimmune Komponente durch Ernährung & Lifestyle stabilisieren

Fazit

Die Schilddrüse ist der Taktgeber Deines Stoffwechsels und Deines hormonellen Gleichgewichts. Eine Unterfunktion bleibt bei Männern oft zu lange unerkannt, mit Folgen für Energie, Libido, Stimmung und körperliche Leistung. Dabei lässt sich durch gezielte Diagnostik und individuelle Therapie viel erreichen.

Wenn Du dauerhaft müde, reizbar oder antriebslos bist und das trotz „normaler“ Blutwerte, kann Deine Schilddrüse ein zentraler Schlüssel sein. Ein präziser Hormoncheck bringt Klarheit und eröffnet konkrete nächste Schritte zur nachhaltigen Optimierung.

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