Von Prostata bis Herz: Diese Erkrankungen solltest Du kennen
MD Niklas Marizy

MD Niklas Marizy

Arzt und Head of Medical bei Adon Health

Von Prostata bis Herz: Diese Erkrankungen solltest Du kennen

| 9 Minuten Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

    Männer sind in vielerlei Hinsicht gesundheitlich anders betroffen als Frauen. Einige Erkrankungen treten bei ihnen häufiger auf oder zeigen spezifische Verläufe. Besonders spannend: Viele dieser Krankheiten haben eine direkte Verbindung zum Hormonhaushalt.

    Herz-Kreislauf-Probleme, Prostatakrebs oder Diabetes sind nur einige Beispiele für Gesundheitsrisiken, die mit zunehmendem Alter eine größere Rolle spielen (Zakaria et al., 2001). Oft werden Warnsignale des Körpers ignoriert oder Arztbesuche hinausgezögert, was eine frühzeitige Diagnose und Behandlung erschwert.

    Neben genetischen Faktoren und dem Lebensstil kann auch der Hormonhaushalt eine Rolle spielen. Testosteron beeinflusst viele Körperfunktionen und steht mit einigen dieser Erkrankungen in Verbindung – sei es durch direkte Auswirkungen auf den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System oder das allgemeine Wohlbefinden (Diokno, 2022).

    Doch was macht diese Krankheiten so tückisch? Welche Gesundheitsrisiken für Männer besonders relevant sind, wie sie sich auf den Körper auswirken und was zur Prävention getan werden kann – darum geht es in diesem Artikel.


    Unterschiede in den Gesundheitsrisiken zwischen Männern und Frauen

    Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrer Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen. So erkranken Männer beispielsweise früher und häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Frauen (Techniker Krankenkasse 2022). 

    Auch Krebserkrankungen verlaufen bei Männern oft aggressiver, und psychische Belastungen bleiben häufiger unbehandelt (Men And Mental Health, n.d.). Zudem haben Männer eine geringere Lebenserwartung: Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Männer bei 78,2 Jahren, während sie für Frauen bei 83,0 Jahren liegt (Sterbefälle Und Lebenserwartung, n.d.).


    Warum Männer besonders gefährdet sind:

    • Höhere Raten von Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterinspiegel: Diese Faktoren erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und treten bei Männern häufiger auf (Song et al., 2019).

    • Häufigere ungesunde Lebensgewohnheiten: Männer neigen eher zu riskantem Verhalten wie Rauchen, übermäßigem Alkoholkonsum und unausgewogener Ernährung, was ihre Gesundheit negativ beeinflusst (Wang et al., 2022).

    • Weniger Arztbesuche und geringere Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen: Männer suchen seltener medizinische Hilfe auf und nehmen Vorsorgeangebote weniger in Anspruch, wodurch Krankheiten später diagnostiziert werden (Pinkhasov et al., 2010).

    • Höhere Sterblichkeit bei schweren Erkrankungen: Bei Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkt ist die Sterblichkeitsrate bei Männern höher als bei Frauen (Crimmins, 2019). 

    Diese Faktoren unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung und gezielten Prävention von Gesundheitsrisiken bei Männern. Ein bewusster Lebensstil, regelmäßige Arztbesuche und die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen können dazu beitragen, die Gesundheit von Männern nachhaltig zu verbessern.

    Mehr zum Thema Vorsorge erfährst Du in unserem Artikel „Vorsorgeuntersuchungen für Männer: Früh handeln, gesund bleiben“.


    1. Prostatakrebs: Früherkennung rettet Leben

    Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und macht etwa ein Viertel aller Krebsfälle aus. Jährlich erhalten in Deutschland rund 65.000 Männer diese Diagnose (Wie Häufig Ist Prostatakrebs?, n.d.). Das Tückische daran: Prostatakrebs entwickelt sich oft über Jahre hinweg unbemerkt und verursacht erst in fortgeschrittenen Stadien Beschwerden.


    Risikofaktoren für Prostatakrebs:

    • Alter: Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Während bei Männern unter 50 Jahren Prostatakrebs selten ist, nimmt die Häufigkeit danach signifikant zu (Ursachen Und Risikofaktoren Für Prostatakrebs, n.d.). 

    • Familiäre Vorbelastung: Männer, bei denen nahe Verwandte wie Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Ist der Vater betroffen, verdoppelt sich das Risiko; bei einem erkrankten Bruder verdreifacht es sich sogar (Ursachen Und Risikofaktoren Für Prostatakrebs, n.d.).

    • Ungesunde Lebensweise: Eine Ernährung mit hohem Anteil an rotem Fleisch und tierischen Fetten sowie Übergewicht können das Risiko erhöhen. Zudem wird vermutet, dass Bewegungsmangel und hoher Alkoholkonsum das Risiko steigern (Müller, 2024). 


    Früherkennung und Prävention:

    • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Männer sollten ab dem 45. Lebensjahr jährlich eine Prostatauntersuchung beim Urologen in Anspruch nehmen. Diese umfasst in der Regel die Tastuntersuchung der Prostata und kann durch einen PSA-Test ergänzt werden. 

    • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Kost mit viel Obst, Gemüse und gesunden Fetten kann das Risiko senken. Bestimmte Lebensmittel wie Tomatenprodukte und Soja werden mit einem geringeren Risiko in Verbindung gebracht.

    • Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivität unterstützt die allgemeine Gesundheit und kann das Risiko für Prostatakrebs reduzieren. Regelmäßige Bewegung senkt das Prostatakrebsrisiko, wohingegen Raucher ein minimal höheres Risiko haben.

     

    Zusammenhang mit Testosteron:

    Die Rolle des männlichen Geschlechtshormons Testosteron bei der Entstehung von Prostatakrebs ist komplex und wird weiterhin erforscht. Frühere Annahmen, dass hohe Testosteronspiegel das Risiko erhöhen, wurden durch neuere Studien relativiert. Aktuelle Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Testosteronspiegel im Blut das Risiko für Prostatakrebs nicht beeinflusst (“Endogenous Sex Hormones and Prostate Cancer: A Collaborative Analysis of 18 Prospective Studies,” 2008).

    Es ist jedoch bekannt, dass Prostatakrebszellen testosteronabhängig wachsen können. Daher zielen bestimmte Therapien darauf ab, die Wirkung von Testosteron zu blockieren oder dessen Produktion zu reduzieren, um das Tumorwachstum zu hemmen (Lehmann et al., 2021).

    Weitere Informationen findest Du in unserem Artikel „Mythen und Fakten über Testosteron“.

    Insgesamt bleibt festzuhalten, dass ein bewusster Lebensstil mit gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und der Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen entscheidend zur Reduktion des Prostatakrebsrisikos beitragen kann.

     

    2. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Männer besonders gefährdet

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich Herzinfarkt und Schlaganfall, zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen bei Männern. Statistiken zeigen, dass Männer im Durchschnitt etwa zehn Jahre früher von diesen Erkrankungen betroffen sind als Frauen.

     

    Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

    • Bluthochdruck (Hypertonie): Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet die Gefäße und das Herz, was das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Etwa ein Drittel der Männer in Deutschland leiden unter ärztlich diagnostiziertem Bluthochdruck (Ärzteblatt, 2016).

    • Hohe Cholesterinwerte: Erhöhte LDL-Cholesterinwerte fördern die Bildung von Plaques in den Arterien, was zu Arteriosklerose und damit verbundenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann (Adhikary et al., 2022).

    • Übergewicht und Bewegungsmangel: Ein hoher Body-Mass-Index (BMI) und fehlende körperliche Aktivität sind bedeutende Risikofaktoren. Übergewichtige Männer haben ein um 46 % erhöhtes Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln (Adhikary et al., 2022).

    • Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum: Nikotin und Alkohol schädigen die Blutgefäße und erhöhen den Blutdruck, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert (Adhikary et al., 2022).

    • Chronischer Stress: Anhaltender Stress kann zu Bluthochdruck und anderen gesundheitlichen Problemen führen, die das Herz-Kreislauf-System belasten (Franklin et al., 2021).


    Wie Du Dein Risiko senken kannst:

    • Regelmäßige Bewegung: Sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining stärken das Herz und verbessern die Durchblutung. Empfohlen werden mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche.

    • Herzgesunde Ernährung: Eine Ernährung reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann helfen, Cholesterin- und Blutdruckwerte zu senken. Der Verzehr von gesättigten Fetten und Zucker sollte reduziert werden.

    • Stressmanagement: Techniken wie Meditation, Yoga oder bewusste Pausen im Alltag können helfen, Stress abzubauen und somit das Herz zu entlasten (Zok et al., 2024).

    • Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Regelmäßige Untersuchungen zur Überwachung von Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker sind wichtig, um frühzeitig eingreifen zu können.


    Zusammenhang mit Testosteron:

    Einige Studien deuten darauf hin, dass ein niedriger Testosteronspiegel mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen verbunden sein könnte. In einer großangelegten Meta-Studie analysierte ein Forschungsteam elf Studien mit Daten von über 24.000 älteren Männern über einen Zeitraum von fünf Jahren. Neben allgemeinen Gesundheitsparametern wurden auch verschiedene Hormonwerte erfasst, darunter Testosteron, luteinisierendes Hormon und Estradiol. Die Auswertung ergab, dass ein niedriger Testosteronspiegel mit einer erhöhten Sterblichkeit in Verbindung steht. Männer mit Testosteronwerten unter 7,4 nmol/L hatten ein erhöhtes Risiko, vorzeitig zu sterben. Lag der Wert unter 5,3 nmol/L, war das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu sterben, besonders hoch (Yeap et al., 2024).

    Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Testosteron-Ersatztherapie das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse, entgegen früheren Annahmen, nicht erhöht (Overbeck, 2024).

    Es ist wichtig, individuelle Risiken und Vorteile einer solchen Therapie mit einem Arzt zu besprechen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen und die regelmäßige Überwachung der eigenen Gesundheit können Männer ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant reduzieren.


    3. Diabetes Typ 2: Die unterschätzte Gefahr

    Diabetes Typ 2 ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen weltweit und betrifft in Deutschland etwa 8,7 Millionen Menschen (Diabetes in Zahlen | diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, n.d.). Unbehandelt kann diese Erkrankung zu schwerwiegenden Folgekomplikationen führen, darunter Herzinfarkt, Nervenschäden (Neuropathie) und Nierenschwäche (Nephropathie).


    Risikofaktoren für Diabetes Typ 2:

    • Übergewicht, insbesondere viszerales Fett: Ein hoher Anteil an Bauchfett erhöht die Insulinresistenz, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt (Dhokte & Czaja, 2024).

    • Bewegungsmangel: Fehlende körperliche Aktivität führt zu einer verminderten Glukoseverwertung in den Muskeln und begünstigt somit die Entwicklung von Diabetes.

    • Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Zucker und raffinierten Kohlenhydraten ist, kann zu Gewichtszunahme und Insulinresistenz führen.

    • Genetische Prädisposition: Eine familiäre Häufung von Diabetes erhöht das individuelle Risiko, selbst zu erkranken (Genetics of Diabetes | American Diabetes Association, n.d.).

     

    Präventionsmaßnahmen:

    • Ballaststoffreiche Ernährung: Der Verzehr von Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten unterstützt die Blutzuckerkontrolle und fördert das Sättigungsgefühl.

    • Regelmäßige körperliche Aktivität: Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag verbessern die Insulinsensitivität und helfen beim Gewichtsmanagement.

    • Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln: Der Konsum von frischen, unverarbeiteten Nahrungsmitteln trägt zur Gewichtskontrolle bei und reduziert das Diabetesrisiko.

     

    Zusammenhang mit Testosteron:

    Ein niedriger Testosteronspiegel kann die Insulinempfindlichkeit beeinträchtigen und somit das Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes erhöhen. Umgekehrt kann ein bestehender Diabetes die Testosteronproduktion negativ beeinflussen, was zu einem Teufelskreis führt (Traish et al., 2008).

    Es ist daher wichtig, bei Männern mit Typ-2-Diabetes auch den Testosteronspiegel zu überwachen und gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen in Betracht zu ziehen.

    Mehr dazu auch in unserem Expertenbeitrag von Prof. Dr. Zitzmann: „Warum Diabetiker unbedingt ihren Testosteronwert im Auge behalten sollten“.


    4. Erektile Dysfunktion: Ein wichtiges Warnsignal

    Erektile Dysfunktion (ED), umgangssprachlich als Erektionsstörung bezeichnet, betrifft viele Männer und ist oft ein sensibles Thema. Sie kann jedoch ein wichtiges Warnsignal für zugrunde liegende gesundheitliche Probleme sein, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder hormonelle Ungleichgewichte (Dong & Zhang, 2011).

     

    Häufige Ursachen für Erektionsprobleme:

    • Durchblutungsstörungen durch Arteriosklerose: Verengte oder verhärtete Blutgefäße können den Blutfluss zum Penis beeinträchtigen, was zu Erektionsstörungen führt. Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Arteriosklerose sind für etwa 45 % der körperlichen Ursachen von ED verantwortlich (Ursachen »  Krankheiten »  Internisten Im Netz », n.d.).

    • Hormonelle Veränderungen: Ein niedriger Testosteronspiegel kann die Libido und Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes und spielt eine entscheidende Rolle für die sexuelle Funktion (Brooke et al., 2014).

    • Psychische Belastungen: Stress, Angstzustände oder Depressionen können die sexuelle Funktion negativ beeinflussen. Psychische Faktoren sind häufige Auslöser oder Mitverursacher von Erektionsstörungen (Ndr, 2024).

    • Nebenwirkungen von Medikamenten: Bestimmte Medikamente, wie einige Blutdrucksenker, Antidepressiva oder Beruhigungsmittel, können als Nebenwirkung Erektionsprobleme verursachen (Firmennest, 2024). 

     

    Was hilft?

    • Gesunder Lebensstil: Regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung fördern die Durchblutung und unterstützen die allgemeine Gesundheit. Das Vermeiden von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum kann ebenfalls das Risiko für ED reduzieren.

    • Offenes Gespräch mit dem Arzt: Eine ärztliche Abklärung kann helfen, die Ursachen der Erektionsstörung zu identifizieren und geeignete Behandlungsoptionen zu besprechen. Dies kann von medikamentöser Therapie bis hin zu psychologischer Unterstützung reichen.

     

    Zusammenhang mit Testosteron:

    Testosteron ist essenziell für die Libido und die Erektionsfähigkeit. Ein Mangel kann die sexuelle Funktion beeinträchtigen und das Lustempfinden verringern. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Testosteronmangel und erektiler Dysfunktion komplex und nicht vollständig geklärt. Ein niedriger Testosteronspiegel kann zu Erektionsproblemen beitragen, jedoch spielen oft auch andere Faktoren eine Rolle (Brooke et al., 2014).

    Es ist wichtig, Erektionsstörungen nicht als isoliertes Problem zu betrachten, sondern als möglichen Hinweis auf andere gesundheitliche Zustände. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können nicht nur die sexuelle Gesundheit verbessern, sondern auch dazu beitragen, ernsthafte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

     

    5. Psychische Gesundheit: Männer unterschätzen das Risiko

    Psychische Gesundheit ist ein oft unterschätztes Thema bei Männern. Zwar leiden Männer ebenso häufig unter Stress, Depressionen und Angststörungen wie Frauen, jedoch suchen sie seltener aktiv Hilfe. Gesellschaftliche Erwartungen, die Männer als stets „stark“ und belastbar sehen, führen oft dazu, dass psychische Belastungen ignoriert oder heruntergespielt werden (McKenzie et al., 2022).

     

    Risikofaktoren für psychische Erkrankungen bei Männern:

    • Hoher Leistungsdruck: Sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld stehen Männer häufig unter erheblichem Erfolgsdruck, was zu chronischem Stress und Überforderung führen kann.

    • Mangelnde Kommunikation über Emotionen: Traditionelle Rollenbilder ermutigen Männer oft nicht dazu, über ihre Gefühle zu sprechen, was die Verarbeitung von emotionalen Belastungen erschwert.

    • Chronischer Stress: Anhaltende Belastungen ohne ausreichende Erholungsphasen können das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen (Marin & Lord, 2011).

     

    Wie Du Deine mentale Gesundheit stärken kannst:

    • Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivitäten haben nachweislich eine stimmungsaufhellende Wirkung und können Stress reduzieren.

    • Stressmanagement: Techniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und die innere Balance zu finden.

    • Offene Gespräche: Der Austausch mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über persönliche Herausforderungen kann entlastend wirken und neue Perspektiven eröffnen.

     

    Zusammenhang mit Testosteron:

    Chronischer Stress und Depressionen können mit einem sinkenden Testosteronspiegel einhergehen. Ein niedriger Testosteronwert wiederum kann Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen verstärken (Ärzteblatt, 2015).

    Es ist wichtig, psychische Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig Unterstützung zu suchen. Ein bewusster Umgang mit der eigenen mentalen Gesundheit trägt maßgeblich zur Lebensqualität bei.

     

    Unser Fazit, Dein Wissen 

    Die Gesundheit jedes Mannes liegt zu einem großen Teil in seinen eigenen Händen. Viele der häufigsten Erkrankungen lassen sich durch eine Kombination aus gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und rechtzeitigen Vorsorgeuntersuchungen vermeiden oder frühzeitig erkennen. Wer seine individuellen Risikofaktoren kennt und bewusst gegensteuert, kann nicht nur seine Lebensqualität verbessern, sondern auch langfristig schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen vorbeugen.

    Ein wichtiger Baustein der Prävention ist die regelmäßige Überprüfung zentraler Gesundheitsmarker. Adon Health bietet innovative Bluttests, mit denen Du wichtige Werte – darunter auch Deinen Testosteronspiegel – bequem von zu Hause aus analysieren kannst. So erhältst Du wertvolle Einblicke in Deinen Gesundheitszustand und kannst gezielt Maßnahmen ergreifen, um Dein Wohlbefinden aktiv zu unterstützen.

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    Die häufigsten Fragen rund um das Thema Testosteronmangel und -ersatztherapie

    Hier findest Du eine Sammlung häufig gestellter Fragen, die Dir helfen, ein besseres Verständnis zu erlangen und informierte Entscheidungen zu treffen.

    Ab welchem Alter sind Vorsorgeuntersuchungen für Männer sinnvoll?

    Bereits ab dem 20. Lebensjahr sollten erste Vorsorgeuntersuchungen wie Zahnarztbesuche und Hautkrebsscreenings regelmäßig erfolgen. Ab 35 Jahren sind Check-ups zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes ratsam. Prostatavorsorge und Darmkrebsvorsorge werden ab 45 bzw. 50 Jahren empfohlen.

    Welche Vorsorgeuntersuchungen übernimmt die Krankenkasse?

    Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernehmen zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen, darunter den allgemeinen Gesundheits-Check-up ab 35 Jahren, Hautkrebs-Screenings ab 35, Darmkrebs- und Prostatakrebs-Früherkennungen sowie jährliche Stuhltests ab 50. Individuelle Leistungen wie PSA-Tests müssen oft selbst bezahlt werden.

    Wie oft sollte ich zur Vorsorge gehen?

    Die Häufigkeit hängt von der jeweiligen Untersuchung ab. Allgemeine Gesundheits-Check-ups sind alle drei Jahre empfohlen, Hautkrebs-Screenings alle zwei Jahre und Prostatavorsorge jährlich ab 45 Jahren. Individuelle Risiken können häufigere Untersuchungen erforderlich machen.

    Wird der Testosteronspiegel bei Vorsorgeuntersuchungen automatisch überprüft?

    Nein, der Testosteronspiegel gehört in der Regel nicht zum Standardumfang eines Gesundheits-Check-ups. Männer mit Symptomen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder verminderter Libido sollten den Arzt gezielt darauf ansprechen. Über Anbieter wie Adon Health können speziell angepasste Bluttests und individuelle Beratungsgespräche gebucht werden.

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    Quellen

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      Yeap, B. B., Marriott, R. J., Dwivedi, G., Adams, R. J., Antonio, L., Ballantyne, C. M., Bauer, D. C., Bhasin, S., Biggs, M. L., Cawthon, P. M., Couper, D. J., Dobs, A. S., Flicker, L., Handelsman, D. J., Hankey, G. J., Hannemann, A., Haring, R., Hsu, B., Martin, S. A., . . . Murray, K. (2024). Associations of testosterone and related hormones with All-Cause and cardiovascular mortality and incident cardiovascular disease in men. Annals of Internal Medicine, 177(6), 768–781. https://doi.org/10.7326/m23-2781

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