Bluthochdruck
Warum Männer besonders gefährdet sind
Bluthochdruck, medizinisch als arterielle Hypertonie bezeichnet, ist einer der häufigsten, aber oft unerkannten Risikofaktoren für ernsthafte Erkrankungen. Besonders Männer über 40 sind gefährdet, dauerhaft erhöhte Blutdruckwerte zu entwickeln, oft ohne es zu merken.
Da der Bluthochdruck lange keine Beschwerden verursacht, gilt er als „stiller Killer“. Wird er jedoch früh erkannt und behandelt, lässt sich das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und erektile Dysfunktion deutlich senken.
Für Männer ist die Kontrolle des Blutdrucks deshalb ein zentrales Element moderner Gesundheitsvorsorge, insbesondere bei gleichzeitigem Übergewicht, Stress, Bewegungsmangel oder hormoneller Dysbalance.
Was ist Bluthochdruck?
Der Blutdruck beschreibt die Kraft, mit der das Blut gegen die Gefäßwände gedrückt wird. Er besteht aus zwei Werten: dem systolischen (Druck beim Herzschlag) und dem diastolischen (Druck in der Ruhephase).
Laut Definition gilt Bluthochdruck, wenn Werte bei mehrfacher Messung bei oder über 140 zu 90 mmHg liegen. Optimal wären Werte unter 130 zu 85 mmHg. Viele Männer bewegen sich jedoch im „prä-hypertonen Bereich“, ohne es zu wissen - ein unauffälliger, aber gefährlicher Zustand.
Welche Symptome treten bei Bluthochdruck auf?
In den meisten Fällen bleibt Bluthochdruck lange symptomlos. Viele Männer erfahren erst durch Routineuntersuchungen oder Folgeerkrankungen davon. Dennoch gibt es typische Anzeichen, die auf einen erhöhten Blutdruck hinweisen können:
- Morgendliche Kopfschmerzen
- Druckgefühl im Kopf
- Schwindel oder Ohrensausen
- Nervosität oder innere Unruhe
- Schlafstörungen
- Herzklopfen
- Sehstörungen
Diese Symptome sind nicht spezifisch, sollten aber bei Männern ab 35 als Warnzeichen verstanden werden, besonders in Kombination mit Stress, Übergewicht oder nachlassender Leistungsfähigkeit.
Was sind Ursachen und Risikofaktoren bei Männern?
Die Ursachen für Bluthochdruck sind vielfältig. Bei Männern kommen oft mehrere Risikofaktoren gleichzeitig zusammen. Besonders relevant sind:
- Übergewicht, insbesondere Bauchfett
- Bewegungsmangel
- Chronischer Stress und hohe Cortisolspiegel
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Salzreiche Ernährung
- Rauchen
- Schlafapnoe oder schlechter Schlaf
- Familiäre Vorbelastung
- Hormonelle Ungleichgewichte, z.B. Testosteronmangel
Wie wird Bluthochdruck bei Männern diagnostiziert?
Die Diagnostik beginnt mit mehrfacher Blutdruckmessung in Ruhe. Dabei sollte der Blutdruck an mehreren Tagen zu unterschiedlichen Uhrzeiten gemessen werden. Zusätzlich kann eine 24-Stunden-Blutdruckmessung Klarheit schaffen, besonders bei Männern mit beruflichem Stress oder wechselnden Tagesbelastungen.
Wichtige Zusatzuntersuchungen:
- Blutbild inkl. Nierenwerte (Kreatinin, Cystatin C, Harnstoff)
- Elektrolyte (Natrium, Kalium)
- Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4)
- Hormonprofil (Testosteron, freies Testosteron, Cortisol)
- Ruhe-EKG oder Belastungs-EKG
- Ultraschall der Nieren und des Herzens bei Verdacht auf Folgeschäden
Die Kombination aus Messwerten und Labor gibt Aufschluss darüber, ob es sich um eine primäre Hypertonie oder eine Folgeerkrankung handelt.
Wie lässt sich Bluthochdruck behandeln?
In frühen Stadien lässt sich der Blutdruck oft ohne Medikamente regulieren. Ziel ist es, die Risikofaktoren zu reduzieren und den Gefäßtonus zu verbessern.
Nicht-medikamentöse Maßnahmen:
- Tägliche Bewegung, z. B. Ausdauertraining (3-5×/Woche)
- Gewichtsreduktion (besonders Reduktion von Bauchfett)
- Reduktion von Alkohol, Nikotin und Salz
- Achtsamkeitstraining, Meditation, Atemübungen
- Ausreichender Schlaf
- Ernährungsumstellung (z.B. mediterrane Kost)
Medikamentöse Therapie:
Wenn der Blutdruck dauerhaft über 140 zu 90 mmHg liegt oder weitere Risikofaktoren bestehen, können blutdrucksenkende Medikamente nötig sein. Zum Einsatz kommen:
- ACE-Hemmer
- Betablocker
- Calciumantagonisten
- Diuretika
- Angiotensin-II-Rezeptorblocker (Sartane)
Die Auswahl erfolgt individuell und wird oft mit einem Stufenschema kombiniert. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle, um eine Unter- oder Übertherapie zu vermeiden.
Was sollten Männer bei Bluthochdruck besonders beachten?
Bluthochdruck betrifft Männer oft in einer Lebensphase, in der Stress, beruflicher Druck und familiäre Verpflichtungen zusammenkommen. Viele reagieren zu spät oder ignorieren Symptome, oft mit fatalen Folgen.
Typisch männliche Muster wie „durchziehen“, „funktionieren“ oder „keine Schwäche zeigen“ führen dazu, dass Prävention vernachlässigt wird. Ein frühzeitiger Lebensstil-Check und regelmäßige Messungen sind die besten Werkzeuge gegen spätere Komplikationen.
Auch sexuelle Gesundheit kann durch hohen Blutdruck leiden. Erektionsstörungen sind nicht selten ein Frühzeichen für Gefäßveränderungen, oft Jahre vor einem Herzinfarkt. Wer hier früh reagiert, schützt nicht nur sein Sexualleben, sondern sein Herz.
Fazit: Bluthochdruck früh erkennen und langfristig vermeiden
Bluthochdruck ist eine stille, aber ernstzunehmende Erkrankung, die bei Männern oft zu spät erkannt wird. Regelmäßige Messungen, ein bewusster Lebensstil und gezielte Diagnostik sind entscheidend, um Folgeerkrankungen zu verhindern.
Wer seinen Blutdruck kennt und versteht, kann aktiv gegensteuern mit Bewegung, Ernährung, Stressregulation und ggf. medikamentöser Unterstützung.
Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Souveränität und Weitblick.
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