Das zentrale männliche Hormon
Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon, produziert in den Hoden, beeinflusst es Muskelaufbau, Libido, Fettverteilung, Stimmung, Knochendichte, Energie und vieles mehr. Es trägt maßgeblich zur körperlichen Leistungsfähigkeit und mentalen Stabilität bei. Mit zunehmendem Alter sinkt der Spiegel um etwa 1 % pro Jahr, häufig aufgrund von Stress, schlechtem Lebensstil und hormonellen Dysbalancen.
Wenn Testosteron zu niedrig ist, spricht man von Hypogonadismus. Dieser kann eine primäre (in den Hoden selbst) oder sekundäre (durch Probleme in Hypothalamus oder Hypophyse) Ursache haben. Symptome reichen von Libidoverlust, Erektionsproblemen, Müdigkeit, Muskelabbau bis hin zu Stimmungseinbrüchen. Die Diagnose kann gestellt werden, wenn erniedrigte Werte (< 12,1 nmol/l) bei mindestens zwei unabhängigen Bluttests in den Morgenstunden in Kombination mit entsprechende Symptome vorliegen.
Auch wichtig: SHBG (siehe SHBG‑Artikel) bestimmt, wie viel Testosteron biologisch verfügbar ist. Ein hoher Gesamt‑Testosteronwert allein bietet keine Sicherheit, wenn der freie Anteil zu gering ist. Gemessen werden in der Regel Gesamttestosteron und freies Testosteron.
Testosteronenantat: Gängige Injektionsform bei Ersatztherapie
Bei einem bestätigten Testosteronmangel kann Testosteronenantat, ein lang wirkendes Ester von Testosteron, eingesetzt werden. Es wird intramuskulär appliziert, typischerweise alle 1–2 Wochen in einer Dosierung von 125–250 mg . Der Ester sorgt für eine langsame Freisetzung ins Blut, wodurch stabile Spiegel über längere Zeit erreicht werden können.
Wirkung: Testosteronenantat wirkt wie körpereigenes Testosteron, es steigert Muskelkraft, Libido, Energie und Fettabbau. Auch Nebenwirkungen wie ein Anstieg von Östrogen und DHT sowie Stimmungsschwankungen oder Hautprobleme sind möglich, weshalb regelmäßige Kontrollen von PSA-Wert und Hämatokrit-Wert sowie weiterer Laborwerte essentiell sind.
Testosteronersatztherapie (TRT): Verantwortungsvoll denken, individuell starten
Eine TRT kann medizinisch sinnvoll sein bei diagnostiziertem Hypogonadismus. Internationale Leitlinien empfehlen eine TRT, wenn Symptome vorhanden sind und laborseitig niedrige Werte vorliegen. Eine wichtige Voraussetzung: Ausschluss von sogenannten Kontraindikationen, wie z.B. Prostatakrebs, Brustkrebs beim Mann, unbehandelte Schlafapnoe oder ein erhöhter Hämatokrit (Polyglobulie).
Ziel: Testosteron auf physiologische Normalwerte bringen, Symptome lindern, Lebensqualität verbessern. Wirkungen zeigen sich oft innerhalb von Wochen (z. B. Libido) bis Monaten (Muskelwachstum). Eine TRT ist jedoch keine Lifestylemaßnahme, sondern eine ärztlich begleitete Therapie mit unverzichtbaren regelmäßigen Kontrollen.
Testosterongel: Hautwirksame Alternative zur Injektion
Gel-basierte Testosteronpräparate bieten die Möglichkeit einer transdermalen Anwendung, in der Regel täglich. Vorteil: konstantere Spiegel ohne starke Peaks. Nachteil: Gefahr der Übertragung auf Kontaktpersonen wie die Partnerin oder Kinder bei direktem Hautkontakt. Auch bei Geltherapie werden regelmäßige Blutkontrollen, wie z.B. PSA- und Hämatokritmessungen benötigt.
Testosteronmangel: Symptome, Ursachen & Behandlungen
Ein Testosteronmangel kann durch altersbedingten Rückgang, chronischen Stress, Übertraining, hormonelle Dysbalancen (z. B. SHBG, DHEA, Östrogen) verursacht werden. Symptome umfassen Libidoverlust, Erektionsprobleme, Müdigkeit, Muskelabbau, depressive Verstimmung, Konzentrationsmangel oder eine erhöhte Fettmasse.
Wichtig: Männer sollten bei entsprechenden Symptomen und Verdacht eine ärztliche Abklärung mit umfassendem Laborprofil in Anspruch nehmen (Testosteron, SHBG, Estradiol, LH, FSH, Prolaktin).
Testosterontest: So funktioniert der Test
Der Testosterontest erfolgt per Blutentnahme meist zwischen 7 und 10 Uhr morgens (Peakzeit), idealerweise nüchtern. Gemessen wird in der Regel das Gesamttestosteron und das freie Testosteron (oft rechnerisch).
Das Ergebnis wird im Kontext mit der Klinik und weiteren Laborwerten, wie z.B. SHBG, LH und FSH interpretiert. Bei unklaren Fällen empfiehlt sich die Messung an mehreren Tagen für eine umfassende Einschätzung.
TSH: Steuerung der Schilddrüse und Wirkung auf Testosteron
Das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) steuert die Schilddrüse und damit indirekt den Stoffwechsel, die Energieproduktion und auch die Verfügbarkeit von Testosteron. Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, (hohes TSH, niedriges fT3/fT4) kann zu Testosteronmangel beitragen, da sie LH und SHBG beeinflusst. Deshalb sollten TSH und fT4 zur Standarddiagnostik in jedem Hormoncheck gehören.
Triglyceride: Fettstoffwechsel & Herzgesundheit
Triglyceride im Blut spiegeln den Fettstoffwechsel. Hohe Werte sind häufig mit Insulinresistenz, vermehrtem Bauchfett und niedrigerem SHBG verknüpft. Optimale Triglyceridwerte (< 150 mg/dL) korrelieren mit einem gesunden Testosteronprofil, besserer Gefäßfunktion und geringerer Entzündungsneigung. Männer mit erhöhten Triglyceriden leiden häufiger an Testosteronmangel und erektiler Dysfunktion.
Tipp: Testosteron testen mit dem TRT-Check von Adon Health
Wer Verdacht auf Testosteronmangel hat, etwa wegen Energieverlust, Libidoproblemen, Muskelschwund oder Stimmungstiefs, findet mit dem TRT‑Check von Adon Health eine fundierte und diskrete Lösung:
- Bequemer Bluttest von zuhause: Bestimmung von Gesamt- und freiem Testosteron, SHBG, PSA, LH.
- Ärztliche Wertinterpretation per Videocall mit Kooperationsärzten.
- Von der Diagnostik zur Therapie: Bei Bedarf medizinisch begleitete Testosteronersatztherapie (TRT).
- Ideal für Männer, die Symptome ernst nehmen und gezielt handeln wollen.
Podcast zum Thema Testosteron & TRT
Folge #61 im Podcast „Männergesundheit“:
„Testosteron verstehen: Ernährung, Gene & Blutwerte“, hier erklären Dr. Jonathan Apasu & Andreas Scholz unter anderem die Rolle von SHBG, freiem Testosteron und wann eine TRT sinnvoll sein kann → praxisnah, wissenschaftlich fundiert, perfekt zur Vor- oder Nachbereitung eines Hormontests.
Warum dieser Ansatz sinnvoll ist
Adon Health kombiniert evidenzbasierte Diagnostik mit telemedizinischer Betreuung und anschließender Therapie, das erspart vielen Männern den Hürdenlauf durch Arztpraxen und ermöglicht eine klare, sichere und effiziente Versorgung. Die Plattform wurde bereits mehrfach für ihre Qualität ausgezeichnet und arbeitet mit ISO-zertifizierten Laboren und deutschen Ärzten.
Fazit
Testosteron ist mehr als ein Hormon, es ist ein zentraler Regulator für Körperkomposition, Stimmung, Energie, Libido und Leistungsfähigkeit. Die Diagnostik erfordert mehr als nur einen Blutwert: SHBG, freie und gebundene Hormone sowie TSH und Lipidwerte (inkl. Triglyceride) geben ein ganzheitliches Bild. Nur so lassen sich individuelle Ursachen erkennen und geeignete Therapien einleiten, von einer Lifestyleoptimierung über Nahrungsergänzung bis hin zur medizinisch begleiteten Testosteronersatztherapie.

