Der wichtigste Indikator zur Schilddrüsengesundheit
Das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) ist ein Hormon der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und spielt eine zentrale Rolle in der Steuerung der Schilddrüse. Es signalisiert der Schilddrüse, ob mehr oder weniger Schilddrüsenhormone (T3 und T4) produziert werden sollen und ist damit ein zentraler Indikator für die Funktion Deiner Schilddrüse.
Ein zu hoher oder zu niedriger TSH-Wert kann auf eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) hindeuten, beides kann sich deutlich auf den Stoffwechsel, Energielevel, Hormonbalance und das psychische Wohlbefinden auswirken.
Warum ist TSH auch für Männergesundheit so wichtig?
Obwohl Schilddrüsenerkrankungen häufiger bei Frauen auftreten, wird die Bedeutung von Schilddrüsenwerten bei Männern oft unterschätzt. Gerade bei chronischer Müdigkeit, Gewichtszunahme trotz Sport, Libidoverlust oder Konzentrationsproblemen lohnt sich der Blick auf die Schilddrüsenachse.
Ein unausgeglichener TSH-Wert kann auch indirekt den Testosteronspiegel beeinflussen, da der Stoffwechsel verlangsamt wird und körpereigene Regulationsprozesse gestört sind.
Welche Werte sind normal?
Die Referenzwerte für TSH liegen meist zwischen 0,3 – 4,0 mIU/l, wobei Werte um 1,0 – 2,5 mIU/l oft als „optimal“ gelten. Werte außerhalb des Normbereichs können Folgendes bedeuten:
- TSH erhöht (> 4,0 mIU/l): Verdacht auf Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- TSH erniedrigt (< 0,3 mIU/l): Hinweis auf Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Wichtig: Ein einzelner TSH-Wert reicht oft nicht aus, man sollte zusätzlich die freien Hormone fT3 (freies Trijodthyronin) und fT4 (freies Thyroxin) messen lassen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.
Symptome bei gestörtem TSH
Ein veränderter TSH-Wert kann sich auf viele Arten bemerkbar machen, oft unspezifisch:
Bei zu hohem TSH (Schilddrüsenunterfunktion):
- Antriebslosigkeit, chronische Müdigkeit
- Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
- Libidoverlust, Potenzprobleme
- Kälteempfindlichkeit
- Konzentrationsprobleme („Brain Fog“)
- Depressive Verstimmungen
Bei zu niedrigem TSH (Schilddrüsenüberfunktion):
- Nervosität, Reizbarkeit
- Ungewollter Gewichtsverlust
- Schlafprobleme, Schwitzen
- Herzrasen, Zittern
- Unruhe trotz Erschöpfung
Diese Symptome können leicht mit anderen hormonellen oder psychischen Ursachen verwechselt werden, daher ist eine saubere Labordiagnostik entscheidend.
Wie wird TSH im Körper reguliert?
Die Schilddrüsenachse ist ein fein abgestimmtes System aus:
- Hypothalamus - schüttet TRH aus
- Hypophyse - produziert TSH
- Schilddrüse - reagiert mit T3 und T4
Dieses Rückkopplungssystem ist sehr sensibel: Wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert, steigt TSH an, als „Signal“, mehr zu produzieren. Umgekehrt wird bei zu viel Hormon die TSH-Produktion gehemmt.
TSH & Testosteron: Gibt es einen Zusammenhang?
Ja, und er ist bedeutender, als viele denken. Eine nicht optimal eingestellte Schilddrüsenfunktion kann:
- Die Produktion und Verfügbarkeit von freiem Testosteron beeinträchtigen
- Das Sexualhormon-bindende Globulin (SHBG) erhöhen → weniger verfügbares Testosteron
- Symptome erzeugen, die fälschlich als „reiner Testosteronmangel“ interpretiert werden
Deshalb ist es wichtig, bei jeder hormonellen Fragestellung auch die Schilddrüse mitzudenken.
Wie lässt sich TSH beeinflussen?
In einigen Fällen reicht eine Änderung des Lebensstils, in anderen ist eine medikamentöse Behandlung nötig. Faktoren, die positiv wirken können:
- Ausreichende Jod- und Selenzufuhr
- Regelmäßiger Schlaf & Stressreduktion
- Vermeidung exzessiver Diäten oder Fastenkuren
- Gute Darmgesundheit (Mikrobiom beeinflusst Umwandlung von T4 zu T3)
→ Lies dazu auch unseren Artikel zum Intervallfasten oder Jod im Lexikon für weitere Einflüsse auf den Hormonstoffwechsel.
Fazit
Das TSH ist ein unverzichtbarer Laborparameter in der modernen Labordiagnostik, auch dann, wenn es nicht „nur um die Schilddrüse“ geht. Denn ein unausgeglichener TSH-Wert kann viele andere Hormonsysteme mit beeinflussen, inklusive Testosteron.
Wer unter chronischer Müdigkeit, Libidoverlust, Stimmungstiefs oder Gewichtszunahme leidet, sollte nicht nur Testosteron, sondern auch TSH, fT3 und fT4 messen lassen, ideal z. B. über den Premium Testosterontest von Adon Health.
So lässt sich herausfinden, ob Du tatsächlich an einem Testosteronmangel leidest, oder ob Deine Schilddrüse (mit‑)verantwortlich ist.

