Lipoprotein(a)

Der genetische Risikofaktor, den viele Männer übersehen

Lipoprotein(a) oder Lp(a) ist ein genetisch bedingter Fettpartikel im Blut, der strukturell dem LDL-Cholesterin ähnelt, aber zusätzliche Einflussfaktoren auf Gefäßgesundheit und Gerinnung enthält. Etwa 20–30 % der Weltbevölkerung verfügen über erhöhte Werte - unabhängig von Ernährung, Bewegung oder sonstigen Risikofaktoren. Ein hoher Lp(a)-Spiegel gilt als unabhängiger Risikofaktor für Herzinfarkt, Schlaganfall, Aortenklappenverkalkung und periphere Gefäßerkrankungen.

Lp(a) reichert sich gerne in atherosklerotischen Plaques an und erhöht die Entzündungs- und Gerinnungsneigung - besonders bei Männern mit familiärer Vorbelastung oder frühen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Da Lp(a)-Werte größtenteils genetisch determiniert sind, verändern sie sich kaum mit Lebensstil. Dennoch ist die Kenntnis des Wertes entscheidend – nicht zur Panik, sondern zur gezielten Prävention und Risikoeinschätzung.

Typische Werte und Bedeutung

  • < 30 mg/dL (< 75 nmol/L) - niedriges Risiko
  • 30–50 mg/dL (75–125 nmol/L) - moderat erhöht, je nach weiteren Risikofaktoren zu beobachten
  • ≥ 50 mg/dL (125 nmol/L) - klar erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Diese Grenzwerte sind Richtwerte - in Einzelfällen kann die individuelle Risikokonstellation auch bei moderatem Lp(a) relevant sein.

Warum Lp(a) wichtig für Männer ist

Viele Männer fühlen sich gesund, haben aber trotzdem erhöhte Lp(a)-Werte - oft erkennen sie den Zusammenhang nicht. Die Folge: Erst nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall wird das Risiko sichtbar.

Lp(a) erhöht insbesondere:

  • das Risiko für Gefäßverschlüsse und Gerinnselbildung
  • den Fortschritt von Arteriosklerose
  • die Gefahr einer Aortenklappenverkalkung
  • das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse trotz angeblich „normaler“ Cholesterinwerte

Ein positiver Befund bedeutet nicht zwangsläufig Behandlungsbedarf, er hilft aber, die Belastung durch LDL, Entzündungen und Stoffwechselstörungen bewusster einzuschätzen.

Diagnostik und Bewertung von Lp(a)

Ein einfacher Bluttest liefert den Lp(a)-Spiegel. Da er genetisch bedingt ist, reicht oft eine einmalige Messung aus - vor allem, wenn keine intensiven Schwankungen durch Lebensstiländerung zu erwarten sind.

Empfehlungen:

  • Lp(a) bei familiärer Herzerkrankung oder frühen Infarkten
  • Lp(a)-Messung bei erhöhtem LDL, Lipidprofil oder Risiko trotz gesunder Lebensweise
  • Interpretation im Kontext weiterer Marker wie LDL, HDL, ApoB, CRP

Was tun bei erhöhtem Lp(a)?

Da der Spiegel nicht direkt durch Ernährung oder Bewegung beeinflusst wird, stehen andere Strategien im Vordergrund:

  • Kontrolle und ggf. Senkung von LDL & Triglyzeriden
  • Entzündungsreduktion (messbar z.B. über den CRP-Wert)
  • Kontrolle von Blutdruck, Blutzucker, Insulinsensitivität
  • bei sehr hohem Risiko: Lipidapherese (in ausgewählten Fällen gesetzlich abgedeckt)
  • Zukunft: klinische Studien zu medikamentöser Lp(a)-Senkung stehen an

Fazit

Lp(a) ist ein genetischer Risikomarker, der für Männer erhebliche Bedeutung hat - insbesondere in Verbindung mit anderen Risikofaktoren. Ein erhöhter Wert bedeutet nicht zwingend Krankheit, aber Chancen zur Prävention: Bewusstsein, Kontrolle anderer Lipid- und Entzündungswerte und gezielte medizinische Begleitung.

Tipp: In der Podcastfolge „Was deine Blutwerte wirklich bedeuten“ analysiert Dr. Jonathan Apasu mit Dr. Helena Orfanos‑Böckel ein umfassendes Blutbild bis hin zu Lipidprofilen, ApoB und Lp(a). Die Folge zeigt eindrucksvoll, wie präzise Diagnostik und individuelle Interpretation Hand in Hand gehen - auch wenn der Lebensstil perfekt erscheint.

 

Podcastfolge: "Blutwerte 101" mit Dr. Helena Orfanos-Boeckel bei "Männergesundheit mit Dr. Jonathan Apasu"

Eine Messung der LP(a)-Wertes ist sowohl bei Deinem Hausarzt, bei einem Direktlabor oder auch via unserem Umfassenden Gesundheitscheck für Zuhause möglich.

 

 

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